Rundum 2014

Dieses Jahr fand die Rundum spät im Jähr statt, einen Tag vor Sommersonnenwende. Also sollte die Nacht kurz werden. Die Wettervorhersage sagte leichte Winde aus überwiegend Nordost voraus mit ca. 5 kn. Acht 45er bildeten nach Aussage von Andi Ober die stärkste Klasse bei den Klassikern, alle acht sind auch angetreten und alle acht kamen ins Ziel! Die Passat wurde von Theresa Ober geskippert, hoffentlich sehen wir den schönen Renner jetzt öfters auf der Bahn!

Schnuppe

Der Start zur diesjährigen Rundum war ziemlich flau, nicht nur für die Schnuppe

Unser taktischer Plan, wir machen es wie immer, am Start schnell rausfahren und dann schau m'r mal. Mit den leichten Tüchern fühlten wir uns gut angezogen, die zweite Lage Ölzeug blieb zuhause. Wir hatten unseren Renner vom letzten Wochenende schon im Lindauer Hafen, also eine kurze Anreise zur Startlinie. Wir wollten das Südende erreichen, kamen aber wegen des abflauenden Windes (wie immer zum Rundum Start) nur drei Viertel des Weges. Nun zum taktischen Plan...wir standen. Nach ca. einer Stunde waren wir wenige hundert Meter weit gekommen und das gesamte Feld war, erst im Süden , dann im Norden losgefahren, in unserer Nähe nur mehr ein paar Schiffe, die ungefähr so hoch wie breit waren. Eine interessante Erfahrung, auf die wir gerne verzichteten hätten.

Schuft

Der Schuft fand sich nach dem Start in ungewohnter Gesellschaft.

Irgendwann sind wir dann auch endlich losgefahren und da der Renner gut läuft, auch wieder ins Feld gefahren. Die Schweizer Seite bedeutete der ziemlich gerade Weg nach Romanshorn, schon waren wir wieder gut dabei. Wir hatten die auf Langstrecken brandgefährliche Ariadne gesehen, die Obadjah hat uns begleitet und ist sauber mitgefahren. Absolut hervorragendes Schnellsegeln mit strammer Luft, von wegen 5 kn. An der Romanshorner Bahnmarke kamen wie üblich viele Schiffe zusammen. In unserem Fall ein 75er mit Innenraum (meinte er auf jeden Fall), den er auch hatte. Er stellte sich auf jeden Fall mit "Raum Arschloch" vor...kannte ich gar nicht.

Ariadne

Während der Schuft noch im Startgebiet leidet, sind Schelm und Ariadne ganz im Norden flott unterwegs.

Inzwischen auf dem Weg nach Konstanz hatte der Wind konstant um die 15 kn. Wir haben unser Groß spazieren gesegelt, Segelwechsel stand an. Wir wechselten auf die Genua zwei und waren damit gut angezogen, bis es kurz vor Überlingen leichter wehte. Die Tonnenrundung am Eichhorn war übrigens unspektakulär. Den 75er haben wir auf dem Weg nach Überlingen ausgekreuzt.

Obadjah

Obadjah unter Spi direkt auf dem Weg nach Romanshorn, Schnuppe will mit Genua ans deutsche Ufer.

Nach Überlingen flaute es ab. Genauer: Es stellte bei uns ab, während die Mitsegler einfach weitersegelten. In einer Viertelstunde hatten wir kein Schiff mehr vor uns, alle weg. Die große Genua stand wieder an, Spi rauf, Genua 2 runter, große Genua rauf und weiter mit Spi. Bei leichtesten Winden tasten wir uns von Windfeld zu Windfeld, der eine oder andere an Bord hat müden Stellen im Gesicht. Kurz nachdem Christian sich hingelegt hat (das Regattapolster lag an Backbord), kam der stramme Nordost wieder, Spi runter und nach kurzer Zeit ziehen wir unser Seitendeck durchs Wasser. Christian unternimmt einige interessante Versuche, in seiner Koje zu bleiben (bisserl wie Klimmzüge machen und gleichzeitig schlafen). Nach einer Viertelstunde war er wieder da, gerade recht zum Segelwechsel.

Auf der Höhe von Langenargen entdeckten wir die May weit in der Seemitte. Wir waren wieder im Regattamodus. Stramm ging es bis kurz vor Lindau. Unser Berlin-Joker Angie kam zum Einsatz und hat uns in dieser schwierigen Phase stundenlang gesteuert. Die May hatte den längeren Weg, wir konnten uns etwas absetzen. Das Ziel fast vor Augen, stellte der Wind völlig ab. Zwei Stunden treiben, strömen, dümpeln. Topspeed in dieser Phase 0,78 kn. Schließlich regt sich etwas, es reicht an dem Glockenschlagwerk wieder für den Spi, mit dem wir dann durch das Ziel fahren.

Schnuppe

Am Glockenschlag war Obadjah noch vorne, im Ziel war Schnuppe schneller.

Nach dem Start waren wir mit dem Ergebnis einigermaßen zufrieden. Die Segelei hat schon wieder Spaß gemacht, wir kommen wieder.

Herzlichen Glückwunsch an die Schelme! Respekt! Wir sehen uns in Lindau nächste Woche.

Die Schufte, P201

Ergebnis